Zweites Leben für Batteriesysteme

Das Projektteam beim Kick-off-Meeting bei FILL in Gurten © FILL GmbH
Das Projektteam beim Kick-off-Meeting bei FILL in Gurten © FILL GmbH
BattBox Logo

30.06.2023

Der Bedarf an Batteriezellen für E-Autos soll in Europa bis 2040 fünfmal höher sein als das Produktionsvolumen. Rohstoffe sind Mangelware. Eine Lösung wäre kosteneffizientes Recycling. Doch nur zwischen acht und 22 Prozent der nötigen Metalle werden zurückgewonnen. Das Projekt „BattBox“ will die Zirkularität der Wertschöpfungskette Batterie erhöhen.

Für das Konsortium, bestehend aus FILL, TU Graz, AVL und dem Automobil-Cluster, wird mit dem Projekt „BattBox“ eine wichtige Weiche für das künftige Recycling von Batterien gestellt. Das Forschungsprojekt strebt mehrstufige Verwertungskonzepte an. Aufgrund der nicht vorhandenen Standardisierungen bei Chemie, Design und Zerlegbarkeit wollen die Projektpartner ein breites Spektrum an möglichen Prozessen erarbeiten. In jeder Prozessstufe wird eine Diagnose und Zerlegung der freigelegten Komponenten durchgeführt und nach wirtschaftlichen und sicherheitskritischen Aspekten geprüft. Beim Recycling sollen hochwertige und unvermischte Rohstoffe mit maximaler Wiederverwendbarkeit gewonnen werden.

 

Optimale Verwertungsstrategie

Das Batterie-Kreislaufprojekt ist gleichzeitig breit und detailtief aufgestellt und wird den Grundstein für eine effiziente und effektive Verwertung von E-Auto-Batterien legen. „Wir werden damit die Entwicklungen zukünftiger Batteriesysteme in ihrer Kreislauffähigkeit nachhaltig prägen. Denn wir entwickeln die besten Lösungen zur Verwertung von E-Fahrzeug-Batterien – ganz nach dem Fill-Motto: Wer die beste Lösung sucht, entwickelt gemeinsam mit Fill seine Zukunft“, ist Josef Ecker, Projektmanager bei FILL, überzeugt. Nach diesem Projekt gibt es für jede vorliegende E-Fahrzeug-Batterie in Europa die optimale Verwertungsstrategie – so lautet das Ziel. „Keine E-Fahrzeug-Batterie ist zu schwierig für uns. Je komplexer die untersuchten Batterien sind, desto spannender und weitreichender werden die Ergebnisse des Projektes sein“, ergänzt Ecker.

 

Ungenutzte Potenziale heben

„Damit die Elektromobilität ihr Potenzial im Sinne einer umweltfreundlicheren Mobilität ausschöpfen kann, bedarf es noch vieler Anstrengungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Gewinnung der Primärrohstoffe über die Rückgewinnung der eingesetzten Materialien bis hin zur Wiederverwendung gebrauchter, aber funktionsfähiger Batterien. Das Projekt ‚BattBox‘ setzt wichtige Schritte, um die noch brachliegenden und ungenutzten Potenziale zur Steigerung der Nachhaltigkeit der Elektromobilität zu nutzen“, betont Florian Feist vom Institut für Fahrzeugsicherheit an der TU Graz.

 

Recycling als Ziel

Alexander Harrich, Projektmanager bei der AVL List GmbH, erklärt die Motivation seines Unternehmens, sich am Projekt zu beteiligen, so: „Die Zahl an Elektroaltfahrzeugen wird stark steigen. Dies schafft eine große Herausforderung für die Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Viele Lithium-Ionen-Batterien in Altautos können in einem Stationärspeicher weiter genutzt werden. Es wäre schade, dies nicht zu tun. Das BattBox-Projekt leistet einen Beitrag dazu, die Weiterverwendung und das Recycling von Batterien effizienter zu gestalten.“

 

Projektpartner

FILL Gesellschaft m.b.H.:
FILL verfügt mit einer eigenen F&E-Abteilung mit Experten aus den Fachgebieten Konstruktion, Prozess-Simulation, Anlagenplanung und Modellbildung über die Ressourcen, das BattBox-Projekt professionell abzuwickeln.
www.fill.co.at

TU Graz – Institut für Fahrzeugsicherheit (VSI) und Institut für Fertigungstechnik (IFT):
Know-how existiert in der Batteriemodulproduktion und beim Handling und Testen von Batteriezellen. Mit dem Batteriesicherheitszentrum (BSCG) steht dem VSI ein Labor zur Charakterisierung von elektrischen Energiespeicher-Systemen zur Verfügung. www.vsi.tugraz.at
www.ift.at

AVL List GmbH:
AVL ist das weltweit größte Unternehmen für Entwicklung, Simulation und Testen von Antriebssystemen in der Automobilbranche. AVL entwickelt innovative Systeme zur CO2 -Reduktion – von hybriden bis zu batterieelektrischen und Brennstoffzellen-Technologien. www.avl.com

Automobil-Cluster:
Innerhalb des Projekts ist der Automobil-Cluster für die Verbreitungs- und Kommunikationsaktivitäten verantwortlich, um die Wirkung von „BattBox“ auf industrieller und öffentlicher Ebene zu maximieren.
www.automobil-cluster.at

 

FFG LogoFTI-Initiative Kreislaufwirtschaft Logobmk Logo
Fördergeber ist die FFG im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“. Die FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft ist eine Forschungs-, Technologie- und Innovationsinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität Innovation und Technologie (BMK). Es wird im Auftrag des BMK von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt.


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