Vom Herzensprojekt zum Job mit Zukunft

Cara Mia Pesta erlernt den neuen Beruf „Fertigungsmesstechnik“
Cara Mia Pesta erlernt den neuen Beruf „Fertigungsmesstechnik“ © Freudenberg Sealing Technologies Austria GmbH & Co. KG

17.02.2021

Neue Lehrberufe schaffen neue Perspektiven in der Arbeitswelt – für junge Menschen und die Wirtschaft gleichermaßen. Seit Juli 2020 gibt es in Österreich den neuen vierjährigen Lehrberuf „Fertigungsmesstechnik“. Fünf Mädchen und Burschen wagten bisher den „Sprung ins kalte Wasser“. Beim ersten Treffen der QM Plattform des Kunststoff-, Automobil- und Mechatronik-Clusters in diesem Jahr wurde – als Teil einer umfassenden Agenda - auch der neue Lehrberuf den Teilnehmer*innen vorgestellt.

Das erste Plattformtreffen dieses Jahres fand am 10. Februar 2021 zum Thema „Zukunft des Qualitätsmanagements - Ausbildung und Einsatz von Virtual Reality“ statt. Bei diesen Meetings hat der Wissensaustausch höchste Priorität. Vertreter*innen namhafter Unternehmen teilen ihre Erfahrungen zum Thema Qualitätsmanagement. Jährlich finden fünf Tagesworkshops zu Themen statt, die von den Teilnehmer*innen festgelegt werden. Beim ersten Treffen in diesem Jahr wurde zu Beginn auch der Lehrberuf „Fertigungsmesstechnik“ vorgestellt, den es seit Juli 2020 in Österreich gibt.

Von der Idee zur Praxis

Maßgeblicher Ideengeber für diesen neuen Lehrberuf waren Daniel Stocker und Tanja Hofer, Teamleiter Mess- und Prüftechnik und Lehrlingscoach bei der Freudenberg Sealing Technologies Austria GmbH & Co. KG in Kufstein. In den nächsten Jahren soll aus dem Herzensprojekt ein österreichweit bekannter Lehrberuf werden, denn das Fachpersonal in diesen Bereich ist sehr wichtig um die richtigen Unternehmensentscheidungen treffen zu können. Die Industrielle Messtechnik ist im Industriebetrieb der Zahlenlieferant der Produktqualität und damit die Grundlage für produktives Arbeiten in vielen Abläufen (Entwicklung, Serie).

„Um die immer komplexer werdenden technischen Zeichnungen mit den immer komplexeren Messgeräten richtig und effizient zu messen, braucht es gut ausgebildetes Personal. Die Ausbildung zum Fertigungsmesstechniker ist hoffentlich der Beginn eines Wandels, hin zu einem besseren Verständnis für die Wertigkeit des Berufs.“
Daniel Stocker, Teamleiter Mess- und Prüftechnik bei der Freudenberg Sealing Technologies Austria GmbH & Co. KG in Kufstein

Die Ausbildung zum Fertigungsmesstechniker ist gerade für Unternehmen in den Bereichen Automotive und Kunststoff ein Lehrberuf mit Zukunft.

Nähere Informationen finden Sie in der >> Ausbildungsverordnung

Experten im Dialog

Bei der QM Plattform war der Wissensaustausch über neueste Technologien zentraler Schwerpunkt. Den Start zum Thema „Einsatz von Virtual Reality im Qualitätsmanagement“ machten Klaus Stöttner und Christian Holzer von der pool3 GmbH – Technische Animationen & VR Systeme. Pool3 gehört zu den VR Pionieren und zeigte auf, was mit virtueller Interaktion fürs Qualitätsmanagement gemacht werden kann.

Ein weiterer Beitrag folgte von Andreas Wimmer, FILL Gesellschaft mbH. Das Unternehmen beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit 3D Simulation, und seit 2015 mit VR Technologie, die u.a. in der Konstruktion, im Vertrieb, Service und zur Wissensvermittlung eingesetzt wird. In einem eigenen VR Raum können die Anlagen geprüft werden. Fill setzt VR und AR in allen Lebensphasen seiner Maschinen und Anlagen, von Vertrieb bis Service, ein.

„So erkennen wir bereits in den frühen Phasen Verbesserungspotentiale und unterstützen unsere Kunden in späteren Phasen optimal beim Betrieb ihrer Anlagen.

In Zukunft werden wir die VR Modelle mit Echtdaten verknüpfen und schaffen so neu Erkenntnisse und neues Wissen für unsere nächste Maschinengeneration.“
Dipl.-Ing. Alois Wiesinger, MSc. CTO FILL Gesellschaft mbH

Mitarbeiter ohne Berührungsängste

Abgerundet wurde der Tag mit einem Vortrag von Klemens Fliri, Hirschmann Automotive GmbH, zum Thema Effizienzschub durch Smart Glasses. Bei Hirschmann begann man bereits 2018 mit Smart Glasses zu arbeiten, weil das Unternehmen weltweit tätig ist und somit einiges an Reisezeit eingespart werden konnte. Zum Beispiel werden interne und externe Audits als Remote Audits durchgeführt und Wartungspläne sowie Betriebsanleitungen dem Instandhalter an der Anlage in die Brille projiziert, während ein Kollege im Hintergrund den Prozess am Rechner unterstützt. Die Bemühungen der letzten Jahre haben sich besonders im Frühjahr 2020 bezahlt gemacht. Das System ist seither in vielen Bereichen im Einsatz, Mitarbeiter haben alle Berührungsängste verloren und an zukünftigen Anwendungsbereichen wird gearbeitet.


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Stefan Hopfer, BSc

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