Netzwerken mit dem russischen Nutzfahrzeug-Riesen

Frederic Hadjari vor Bildschirm im Büro
Key Account Manager Frederic Hadjari organisierte die virtuelle Veranstaltung. © Business Upper Austria
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Acht namhafte Unternehmen aus Oberösterreich ließen sich das Netzwerkevent mit GAZ Group nicht entgehen. © Business Upper Austria

01.07.2021

13 Unternehmen haben Ende Juni die Chance genutzt und sich mit 21 Fachingenieuren der GAZ Group vernetzt. Das russische OEM will künftig auch in Europa produzieren und fand mit den heimischen Zulieferern optimale Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit. Das virtuelle Treffen war erst der Auftakt. 2022 plant der Automobil-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria einen Lieferanteninnovationstag in Russland.

Die oberösterreichische Automobilindustrie zeichnet sich durch eine hohe Exportquote aus. Eines der Ziele des Automobil-Clusters ist daher, die heimischen Zulieferer mit internationalen Konzernen zu vernetzen. Ein passender Partner für langfristige Zusammenarbeit ist GAZ Group. 2018 organisierte der Automobil-Cluster bereits einen erfolgreichen Lieferanteninnovationstag mit dem russischen OEM, ein weiterer ist für 2022 bereits in Planung. Um den Mitarbeiter*innen in Russland die Bandbreite der oberösterreichischen Automobilbranche näher zu bringen, setzte man im Juni auf ein virtuelles Kennenlernen. Organisiert wurde das Event von Frederic Hadjari, Key Account Manager im Automobil-Cluster, mit tatkräftiger Unterstützung von Günter Heiden, CPO der GAZ Group. Aufgrund der vor kurzem bekannt gegebenen Übernahme von MAN in Steyr war der Zeitpunkt passend gewählt. GAZ Group will zukünftig in Europa produzieren, denn die benötigten Level für CO2-Zertifikate können in Russland nicht erfüllt werden.

Was Österreich mit Russland verbindet

Florian Danmayr, Manager des Automobil-Clusters, zeigte sich schon zu Beginn der Veranstaltung begeistert: „Internationale Beziehungen zu meistern, wurde im letzten Jahr deutlich herausfordernder. Der Erfolg eines solchen Netzwerkevents hängt nicht nur von uns ab, sondern von den Gastgebern. Mit GAZ Group haben wir einen optimalen Partner gefunden und werden fruchtbare Diskussionen eingehen.“ Rudolf Lukavsky von der österreichischen Botschaft in Moskau gab den Teilnehmer*innen einen umfassenden Überblick über die wirtschaftlichen Strukturen Russlands, die Handelsbeziehungen mit Österreich und Sanktionen, die man im Auge behalten sollte. „Russland ist zwar 200 mal größer als Österreich, aber wenn man die ökonomische Stärke vergleicht, schneidet Österreich sehr gut ab. Hier gibt es sehr großes Potenzial in den Bereichen Technologie und Entwicklung.“ Günter Heiden von der GAZ Group, der lange Zeit für Magna tätig war, betonte, wie wichtig die Kooperation mit internationalen Zulieferern aus Österreich ist.

Know-how der heimischen Zulieferer ist gefragt

Die 13 teilnehmenden Unternehmen, davon acht aus Oberösterreich, hatten nach den Eröffnungsworten die Gelegenheit, ihre Tätigkeiten und Stärken in achtminütigen Pitches zu präsentieren. Ein Dolmetscher beseitigte eventuelle Sprachbarrieren, indem er simultan übersetzte. Die Themen wurden auf die Schwerpunkte Zero Emission, Electric Drivetrain und Autonomous Driving eingegrenzt. Für die physischen Gespräche 2022 in Russland können sich interessierte Unternehmen bereits jetzt an Frederic Hadjari wenden.

Teilnehmende Unternehmen

  • Audio Mobil
  • Ensinger
  • GST
  • Hirtenberger
  • HPW
  • Linz Center of Mechatronics GmbH
  • Magna
  • Punch Powertrain
  • Ulbrichts
  • SAG
  • GFM Steyr
  • Oberaigner

Über GAZ Group

Mit zehn Standorten in sechs Regionen ist GAZ Group Russlands führender Hersteller im Nutzfahrzeugbereich. Produziert werden Kleintransporter, LKW, Busse, Personenkraftwagen und Motore. Die Gruppe, deren Hauptsitz sich in Nizhny Novgorod befindet, beschäftigt über 35.000 hochqualifizierte Mitarbeiter. GAZ Group exportiert in über 40 Länder weltweit, für 2021 liegt das Ziel bei 50 Ländern.