„Wir schreiben die Erfolgsstory weiter“

FH-Prof. Mag. Dr. Kurt Gaubinger, FH OÖ Campus Wels, im Gespräch

Kick-off des AMM-Jahrgangs 2019 vor der KTM Motohall © FH OÖ
Kick-off des AMM-Jahrgangs 2019 vor der KTM Motohall © FH OÖ
FH-Prof. Mag. Dr. Kurt Gaubinger © FH OÖ
FH-Prof. Mag. Dr. Kurt Gaubinger © FH OÖ

14.06.2022

Studierende des englischsprachigen Masterstudiengangs Automotive Mechatronics and Management (AMM) am FH OÖ Campus Wels kommen aus allen Teilen der Welt. Außerdem ist er in enger Zusammenarbeit mit der Automobil- und Fahrzeugindustrie konzipiert. Studiengangsleiter Kurt Gaubinger erzählt im Gespräch mit AC-quarterly, wie sich die vergangenen zwei Jahre auf den Studienbetrieb ausgewirkt haben.

Wie haben sich die Pandemie und die damit verbundenen Reisebeschränkungen ausgewirkt?

Bisher waren wir in der glücklichen Lage, aus zahlreichen Bewerbern aus der ganzen Welt unsere Studierenden auswählen zu können. Dies hat sich leider in den vergangenen beiden Jahren wegen COVID-19 verändert. Auch wenn es für AMM zahlenmäßig immer noch ausreichend Interessenten gibt, ging die Gesamtzahl der Bewerber doch deutlich zurück Wir sehen dabei auch eine starke Veränderung deren regionaler Herkunft. So bewarben sich seit 2020 beispielsweise signifikant weniger Personen aus Süd- und Nordamerika sowie auch aus Europa. Der Krieg in der Ukraine verschärft diese Situation zusätzlich.
 

Und wie haben Sie darauf reagiert?

Wir intensivierten unsere Kommunikationsmaßnahmen entsprechend. So bieten wir beispielsweise für unsere Zielmärkte regelmäßig spezifische Online-Webinare an, wo wir über unser Studienangebot, aber auch über die allgemeine Lage in Österreich informieren. Wir verstärkten neben den klassischen Kommunikationsmaßnahmen auch unsere Social-Media-Aktivitäten, setzen gezielt unsere Student Ambassadors ein, kommunizieren noch intensiver mit unseren Partnerhochschulen und kooperieren mit interessierten Partnerunternehmen im Bereich des Recruitings.
 

Ein Grund, warum der AMM-Studiengang konzipiert wurde, war der eklatante Fachkräftemangel in der Automobilbranche. Dem sollte mit dem spezifischen Studiengang entgegengewirkt werden. War das erfolgreich? Und bleiben die Absolventen auch tatsächlich bei uns in Oberösterreich?

Auch wenn anfangs viele skeptisch waren, können wir nach fünf Jahren AMM das erfreuliche Zwischenresümee ziehen, dass bisher mehr als 75 Prozent der AMM-Studierenden nach Abschluss ihres Studiums in Österreich blieben. Dies beweist, dass das gemeinsam mit der Industrie designte AMM-Konzept grundsätzlich sehr gut funktioniert. Das Konzept ist jedoch wahrlich kein Selbstläufer, sondern bedingt das intensive Commitment aller Beteiligten, beginnend bei der gemeinsamen Bewerbung bis hin zum Onboarding in den Unternehmen.
 

Eine Besonderheit des Studiengangs ist ja, dass Sie eng mit der Wirtschaft kooperieren – bei Abschlussarbeiten und Praktika. Wie haben sich die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie auf Ihre Studierenden ausgewirkt?

Natürlich fällt es vielen Studierenden zunehmend schwerer, Praktika und Anstellungen bei Unternehmen zu finden, auch wenn das Kompetenzprofil unserer Studierenden verstärkt in den Bereichen Engineering und Entwicklung liegt und diese Bereiche im Vergleich zur Produktion nicht so dramatisch von Kurzarbeit usw. betroffen waren und sind. Glücklicherweise gelang es uns bisher fast immer, durch intensive „Vermittlertätigkeit“ des gesamten AMM-Kollegiums für unsere Studierenden attraktive Praktika und Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. Ich möchte diese Situation aber keinesfalls beschönigen, denn es ist immer eine Challenge, das richtige Matching zwischen Unternehmen und Studierenden zu finden und die derzeitige „VUCA-Welt“ macht diese Herausforderung nicht einfacher. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir die AMMErfolgsstory weiterschreiben werden und ich freue mich über jede weitere Kooperationsaktivität mit unseren aktuellen, aber auch neuen Unternehmenspartnern.


Kontakt

FH-Prof. Mag. Dr. Kurt Gaubinger
Professor for Innovation Management and Industrial Marketing
+43 5 0804 43850
kurt.gaubinger@fh-wels.at

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