Automatisierter Gütertransport: Multimodal und grenzüberschreitend

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21.10.2020

Gütertransport zu Luft, zu Wasser und zu Land mit automatisierten Fahrzeugen: Wie das sogar grenzüberschreitend zwischen Österreich und Ungarn gelingen kann, will das FFG-Sondierungsprojekt „hub.connect – Efficient Automated and Connected Transport Hub Logistics“ herausfinden.

Wie können automatisierte Gütertransportfahrzeuge mit Logistikzentren und Infrastruktur grenzüberschreitend nahtlos zusammenarbeiten und sich miteinander am besten verbinden? Auf diese Transportketten konzentriert sich hub.connect und hat dabei die Optimierung von Logistikzentren (sog. Hubs) im Fokus. Denn diese spielen eine zentrale Rolle für den sicheren, effizienten und verlässlichen Gütertransport. Ziel ist, zwischen Österreich und Ungarn einen engen interregionalen strategischen Zusammenschluss von zentralen Akteuren und Testeinrichtungen für automatisierte Transportlösungen in Logistik-Hubs zu etablieren.


Umfangreiches Netzwerk

Dieses Unterfangen wird von einem umfangreichen Netzwerk von Testregionen für automatisiertes Fahren, Betreibern von multimodalen Logistik-Hubs und -Infrastrukturen, transnationalen Stakeholder-Netzwerken sowie Forschungs- und Industriepartnern aus den Fahrzeug-, Verkehrstechnologie- sowie Telekommunikationssektoren beider Länder aktiv unterstützt und begleitet. Das Projektkonsortium – bestehend aus AIT, IESTA und dem Automobil-Cluster OÖ – erforscht Szenarien und Rahmenbedingungen zur Durchführung der Tests und entwickelt eine Plattform zum Austausch von Effizienzanalysen, Testszenarien, Kriterien für Zulassungsprüfungen sowie Kundenanforderungen.


Use Case-Szenarien

Am 17. September 2020 fand das vierte und letzte Stakeholder-Infomeeting statt. Bild: Getty Images 20 Vertreter der hub.connect-Stakeholdergruppen informierten sich über die drei finalen Use Case-Szenarien hub.drive, hub. cargo und hub.link. Sie sind die Basis für das geplante Folgeprojekt, zu dem Mitte Oktober der FFG-Fördercall geöffnet wird. Die Anwendungsfälle liegen im Bereich automatisierter Logistikknotenpunkte (z. B. Einchecken bei Terminals, Verwalten und Andocken von Fahrzeugen, Laden von Waren und Fahrzeugen, Flughafendienste und -betriebe, An- und Abkuppeln von Anhängern und den multimodalen Warenumschlag) sowie im Bereich der automatisierten Fahrtechnologien für multimodale Fracht (z. B. fortschrittliche Lastkraftwagen, automatisiert geführte Fahrzeuge und Spezialfahrzeuge).


Enormes Interesse

Neben den bestehenden Partnern und Stakeholdern aus dem Bereich Logistik beteiligten sich mehr als 30 Industrieunternehmen, NGOs sowie F&E-Organisationen. An den vier Workshops nahmen 50 Vertreter teil. Eine Online-Umfrage erhob Erwartungen, Bedürfnisse und Anforderungen aller Beteiligten. Dabei kristallisierten sich für Industrieunternehmen sowie Logistik- und Infrastrukturbetreiber als Endverbraucher Anforderungen wie 5G-Netzwerkanwendungen, Einbeziehung weiterer Länder und OEMs sowie die Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen heraus. Sie wollen auch die Ergebnisse des „autonomen Hofmanövers“ mit Fahrzeugen im realen Szenario testen. Auch die Auswirkung auf die ITStruktur der Unternehmen ist ein wichtiger Aspekt. Großer Bedarf besteht bei diesen Unternehmen auch an Anwendungsszenarien für Häfen und die Verkehrswege auf der Donau. Wichtig ist ihnen außerdem der Sicherheitsaspekt.


Rechtliche Aspekte

Auch die Forschungseinrichtungen sind wesentlich an den rechtlichen Aspekten interessiert. Ihnen geht es vor allem aber um die Sicherheit der Softwaresysteme, um Optimierungsalgorithmen und Simulationsumgebungen. Die Testregionen wollen hauptsächlich ihre Zusammenarbeit verbessern und intensiver unter rauen Bedingungen testen. Einige Stakeholder (z.B. Knorr Bremse, Schwarzmüller, MAN) haben bereits konkrete Anwendungsfälle, in denen hub.connect beim nächsten F&E-Projekt eingesetzt werden könnte. Eine große Anzahl externer Stakeholder ist daran interessiert, sich am Folgeprojekt zu beteiligen.
 

FFG-Sondierungsprojekt hub.connect

Gesamtprojektvolumen: 100.000 Euro
Laufzeit: 1.1.-30.9.2020
Projektkonsortium: AIT AUSTRIAN INSTITUTE OF TECHNOLOGY GMBH, IESTA – Institut für Innovative Energie- & Stoffaustauschsysteme, AutomobilCluster OÖ


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